Ende Mai, schwere Unwetter – und aktueller Bericht über den Garten

Jetzt ist es schon Ende Mai. Es waren bisher auch schon etliche schöne und auch heiße Tage dabei. Aber es war auch ein sehr regnerischer Frühling. Natürlich war es gut für die Natur, dass es viel geregnet hat, aber vielen hat es sicherlich buchstäblich das Wochenende, die Feiertage, die Ferien oder den Urlaub verregnet, ja teils verhagelt.

Am zurückliegenden Sonntag, den 29. Mai, gab es ein heftiges Unwetter, das in einigen Teilen Deutschlands verheerende Auswirkungen hatte. In Baden-Wüttemberg starben sogar drei Menschen, in Braunsbach, Kreis Schwäbisch Hall – also nur 45 Minuten Fahrt mit dem Auto von uns entfernt – mussten Menschen aus einsturzgefährdeten Häusern evakuiert werden.

Der Breitenauer See, der in unserer Nähe liegt, wurde ja auch vor einigen Jahrzehnten angelegt, um zu starke Überschwemmungen zu verhindern. Audi in Neckarsulm hat es anscheinend diesmal nicht geholfen, denn dort überschwemmte das Hochwasser einige Werksteile, und einige Stunden stand der Betrieb dort still. Neckarsulm heißt nämlich nicht Neckars-ulm, also in Anlehnung an Ulm, eine große Stadt in Baden-Württemberg, sondern Neckar-sulm, also nach der Sulm, die in den Löwensteiner Bergen entspringt und nahe Neckarsulm in den Neckar mündet. Die Sulm war aber diesmal an dem Hochwasser nicht beteiligt. Kleinere Bäche, darunter Amorbach, haben die Bahngleise unterspült und Schlamm und Wassermassen in den nördlichen Teil des Automobilwerks gespült – wie in stimme.de, unserer örtlichen Zeitung, zu lesen ist.

Im Garten habe ich dieses Jahr noch nicht sehr viel gemacht. Mein Mann und ich haben zeitig im Frühjahr ein Beet hergerichtet und drei Reihen gekaufter Salatpflanzen gesetzt: Kopfsalat, Eissalat und Lollo Rosso. Dazwischen säte ich einige Zeit später Radieschen und roten Sommerrettich. Den Frühbeetkasten, der den Salat vor Kälte schützte, haben wir inzwischen wieder entfernt. Eine Reihe Salat ist auch schon abgeerntet.

Dafür habe ich Erbsen eingesät. Wir haben zwei weitere Rhabarberpflanzen gesetzt, die milderen Rhabarber geben werden – „Holsteiner Blut“ -, denn mein Mann isst Rhabarber sehr gerne.

Aber ansonsten ist noch nicht viel passiert, außer dass ich gegen das Unkraut ankämpfe, das natürlich am besten wächst. Noch nicht mal Bohnen habe ich gesetzt. Der Garten ist aber trotzdem eine Pracht, weil sich überall Blumen ausgebreitet und angesät haben. Die meisten lasse ich stehen, so dass es eine große Freude ist, die bunten Farbkleckse zu betrachten.

Akelei mit Hummel - Löwenstein Teilort - Baden-Württemberg - kreativfreak
Akelei mit Hummel – Löwenstein Teilort – Baden-Württemberg – kreativfreak

Ich werde in den nächsten Tagen endlich Zucchini, Tomaten, Gurken und Kürbisse setzen, teils mit fertig gekauften Pflanzen. Es ist noch immer nicht durchgehend warm, aber jetzt ist es Zeit dafür. Die Tomaten sind ja durch das Regendach geschützt, das mein Mann letztes Jahr am ehemaligen Hühnerhaus gebaut hat. Es hat sich letztes Jahr gut bewährt.

Sauerkirschen unreif - 31. Mai 2016 - Löwenstein Teilort - Baden-Württemberg - kreativfreak
Sauerkirschen unreif – 31. Mai 2016 – Löwenstein Teilort – Baden-Württemberg – kreativfreak

Vorne beim Sauerkirschbaum, der übrigens trotz Spätfrost sehr viele Kirschen trägt, haben wir zwei Exemplare der Maibeere eingepflanzt, eine Lonicera kamtschatica. Ich hatte ja schon viel darüber gelesen, aber nicht gewusst, wie sie schmeckt. Sie hätte ja auch sehr fade schmecken können. Auf Beurteilungen anderer Leute kann man sich da oft nicht verlassen. Daher habe ich vorerst nur zwei Pflanzen gekauft.

Lonicera kamtschatica "Blue Velvet" - 31. Mai 2016 - Löwenstein Teilort - Baden-Württemberg - kreativfreak
Lonicera kamtschatica „Blue Velvet“ – 31. Mai 2016 – Löwenstein Teilort – Baden-Württemberg – kreativfreak

Sie blüht im März und hat schon im Mai (!) Früchte, die ähnlich aussehen wie Heidelbeeren. Ich dachte wirklich nicht, dass die Früchte im Mai schon reif wären, denn die Sträucher blühten erst Ende März. Aber wie erstaunt war ich, als ich die reifen Beeren am Strauch sah! Dadurch, dass die Sträucher noch nicht sehr hoch sind, muss man sich schon tief bücken und die Sträucher gründlich absuchen. Die Beeren schmecken leicht säuerlich und ziemlich aromatisch.

Lonicera kamtschatica "Blue Velvet", Früchte - 31. Mai 2016 - Löwenstein Teilort - Baden-Württemberg - kreativfreak
Lonicera kamtschatica „Blue Velvet“, Früchte – 31. Mai 2016 – Löwenstein Teilort – Baden-Württemberg – kreativfreak

In einer Zeit, in der im Garten „nur“ Erdbeeren als Frischobst zu ernten ist (unten im Bild unsere Walderdbeeren, die wir mit Primeln vom Stückle in unseren Garten „eingeschleppt“ haben – dort wachsen sie massenhaft; in unserem Hausgarten haben sie sich inzwischen auch gut ausgebreitet), ist so eine Maibeere eine willkommene Abwechslung. Mein Mann und ich haben beschlossen, noch zwei weitere Sträucher zu pflanzen, um eine größere Ernte zu haben.

Walderdbeeren im Garten - 31. Mai 2016 - Löwenstein Teilort - Baden-Württemberg - kreativfreak
Walderdbeeren im Garten – 31. Mai 2016 – Löwenstein Teilort – Baden-Württemberg – kreativfreak

Es gibt sie unter vielen Namen, aber wenn ihr den Lateinischen Namen eingebt, kommt ihr am schnellsten zum Ergebnis. Sie heißt neben Honigbeere auch Sibirische Blaubeere, was auf ihren Ursprung hinweist. Und es bedeutet auch, dass sie keine Probleme mit Kälte hat. Ich habe zwei Sorten, „Kalinka“ und „Blue Velvet“, da man das für die gegenseitige Befruchtung braucht. Dass es drei Jahre bis zur ersten Ernte braucht, wie ich auf einer Seite las, stimmt nicht, denn ich kaufte die Pflanzen im Topf im Herbst, und dieses Frühjahr gab es schon die erste Ernte. Gekauft habe ich die Sträucher übrigens bei der baumschule-horstmann.de, die ich nur empfehlen kann. Dort habe ich im übrigen auch die Mährische Eberesche, einige Himbeeren – rot und schwarz -, fünf wurzelnackte Kornelkirschen und eine weitere Felsenbirne (eine hatte ich schon im Garten) bestellt. Alles gute Ware, in gutem Zustand und gut angewachsen. Ich liebe es, viele verschiedene Früchte im Garten essen zu können!

„Blue Velvet“ hat übrigens fast doppelt so große Früchte wie „Kalinka“, aber man braucht ja zwei Sorten zum gegenseitigen Befruchten. Die nächsten Sträucher werde ich aber direkt bei der Baumschule in unserer Nähe, gartenbaumschule-krauss.de in Abstatt, kaufen. Denn die haben eine sehr große Auswahl, eine gute und freundliche Beratung, und ich habe keine Versandkosten. So spezielle Sachen wie die Mährische Eberesche oder die schwarze Himbeere „Black Jewel“ habe ich aber auch dort noch nicht gesehen. Hier in Löwenstein ist auch eine Baumschule und Pflanzencenter, Kreidl, wo wir auch schon manch Blume oder Strauch gekauft haben.

Akelei in verschiedenen Farben - Löwenstein Teilort - Baden-Württemberg - kreativfreak
Akelei in verschiedenen Farben – Löwenstein Teilort – Baden-Württemberg – kreativfreak

Wie ihr seht, bin ich schon wieder fest in der Planung. Ich will viele verschiedene Obstsorten im Garten haben. Einmal gepflanzt kann man viele Jahre ernten. Eine feine Sache!

Da ich merke, wie schwer mir zu manchen Zeiten die Gartenarbeit fällt, und ich auch oft gesundheitlich nicht so fit bin, will ich mich beim Anbau von Salat und Gemüse beschränken und nicht mehr so arbeitsintensive Sachen anbauen. Ich möchte noch gerne wie früher rackern und werkeln, aber es geht eben nicht mehr so wie früher. Wenn ich an einem Tag viel werkle, bekomme ich am nächsten Tag dafür sofort die Quittung durch meinen Körper. Momentan macht wieder mein rechtes Knie ziemliche Beschwerden, und der rechte Knöchel, mit dem ich vor etlichen Wochen umknickte, ist auch noch nicht vollkommen okay und nervt – nicht nur – in der Nacht. Und das, wo draußen im Garten die Arbeit wartet! *grmpf*

Die schweren körperlichen Arbeiten wie Löcher graben zum Einpflanzen überlasse ich inzwischen gerne meinem Mann, der jünger und noch fitter ist als ich. Für ihn als Sportler ist das sowieso eine willkommene körperliche Betätigung.

Kräuter habe ich in großer Auswahl im Garten und in Töpfen stehen, so dass ich mich dort immer frisch bedienen kann. Die Gießarbeit mache ich aber gerne, denn ich liebe frische Kräuter! Eine gute Bezugsquelle für Kräuter aller Art ist übrigens Rühlemann`s kraeuter-und-duftpflanzen.de. Herr Rühlemann ist ein absoluter Kräuter-Junkie, und sein Katalog liest sich unterhaltsamer als jedes Gartenbuch – der Katalog lässt sich übrigens von der Internetseite downloaden … oder offline lesen.

Unser gepachtetes Stückle (Streuobstwiese) haben wir dieses Jahr aufgegeben. Unser eigenes Stückle (großer externer Garten) macht noch genügend Arbeit. 3000 qm Wiese sind zu mähen, neben unserem normalen Rasen im Hausgarten (400 qm). Dieses Mal machte uns der Regen oft einen Strich durch die Rechnung, als wir mähen wollten, so dass das Gras auf dem Stückle inzwischen sehr hoch ist. Ein Teil ließ sich noch durch den Rasenmäher bewältigen, teils durch meinen Mann, teils von seinem Vater (der gerne auf unserem Stückle ist und uns dabei oft tatkräftig mithilft) – um die Beerensträucher herum mähte diesmal ich -, aber einen Teil musste mein Mann mit der Motorsense mähen. Darüber freuten sich aber die Ziegen unseres Nachbarn, denen wir dieses Bio-Gras dann vorbeibrachten.

Bei den Beerensträuchern gibt es ein paar Lücken, da letztes Jahr einige Sträucher eingingen. Die große Hitzewelle letztes Jahr hat ihnen wahrscheinlich den Garaus gemacht. Ich kam ja nicht mehr nach mit dem Gießen. Wir hier im Sulmtal waren eins der Gebiete, in denen es am wenigsten regnete – einige Monate am Stück regnete es gar nicht!

Wir haben schon einige Sträucher in Vorrat, die wir dort einpflanzen wollen – teils von mir selbst aus Stecklingen gezogen. Zwei neue Stachelbeersträucher von der Baumschule in Abstatt sind jedoch auch dabei. Ich hoffe, dass diese besser wachsen als die kränkelnden Dinger, die ich vorher hatte.

Die roten und schwarzen Himbeeren, die ich oben erwähnte, blühten bereits und haben schon Beeren angesetzt. Die stachelige Brombeere, die so aromatische Beeren hat, und welche wir am Zaun entlang führten, blüht auch demnächst. Rote und schwarze Johannisbeeren, Josta, Stachelbeeren und Felsenbirnen haben auch gut angesetzt. Nur den großen Kirschbäumen hat der Spätfrost etwas geschadet, so dass es dieses Jahr wenig Süßkirschen gibt.

Es grünt und blüht, auch in Folge des intensiven Regenwetters und der milden Temperaturen. Ich liebe den Frühling und den Frühsommer!

Euch allen wünsche ich auch viel Freude an dieser Natur. Habt eine schöne Zeit!

Ich bin zwar etwas bloggermüde geworden, aber ich werde mich wenigstens ab und zu hier melden. Ein kleiner Hinweis: Wenn ich auf etwas oder jemand hinweise, dann weil ich damit gute Erfahrungen gemacht habe. Ich bekomme kein Geld dafür – zumindest aktuell 🙂

4 Kommentare zu „Ende Mai, schwere Unwetter – und aktueller Bericht über den Garten“

  1. Liebe Irmgard,
    da hast jetzt aber viel geschrieben :-). Ich bin gestern 62 geworden und dieses schwülheisse Wetter lässt mich langsam verzweifeln. Habe auch dauernd Wasser in der Garage und kaum noch Kraft, das raus zu fegen.
    Wünsche Dir eine gute Zeit.
    LG Helga

    1. Liebe Helga,
      nachträglich ganz liebe Glückwünsche zu Deinem Geburtstag! Dann bist Du ja auch Zwilling wie ich, ich bin ja am 6. Juni geboren.
      Ich wünsche Dir viel Kraft, um Deine Krankheit und auch diese und andere widrige Umstände zu bewältigen.
      Alles Liebe, Irmgard

  2. Liebe Irmgard,
    schön, dich wieder zu lesen. 😉
    Ja, diese Unwetter sind verheerend ausgefallen. Es sind erschreckende Bilder zu sehen.
    Ein paar Tage vor dem großen Unwetter in Braunsbach besuchten wir diesen Ort. Wir haben sehr gut in einem Restaurant gegessen und sind hinterher zum Schloss hinaufgegangen. Das Schloss war der eigentliche Grund, dahin zu fahren:
    http://rixande.jimdo.com/schl%C3%B6sser-burgen-kl%C3%B6ster/braunsbach/
    Ich kann mir gut denken, dass der Bach außerhalb der Schlossmauer (Foto links unten) einen Beitrag der Katastrophe dazu gab. Bin aber nicht sicher.

    Nun hoffen wir auf besseres Wetter. Dir wünsche ich schöne Stunden in deinem Garten – nicht nur um zu arbeiten.

    Liebe Grüße
    Traudi

    1. Liebe Traudi,
      ja, diese Regenfälle waren ganz schön heftig. Sogar unser Stückle war davon betroffen, so dass wir gar nicht den restlichen Feldweg hinterfahren konnten, sondern unser Auto vorne stehen lassen mussten und ein ganzes Stück laufen mussten, um zum Stückle zu kommen. Der Acker oberhalb war an einem Stück ohne richtigen Feldrain, so dass die Erde runtergeschwemmt wurde, auf den Feldweg, der auch ganz durchweicht war. Jetzt ist er abgetrocknet, aber auch mit tiefen Riefen drin. Aber ich bin froh, dass diese Unwetter vorbei sind.
      Schlimm ist es für die Leute, die direkt betroffen sind und Wasser und Schlamm in ihren Kellern oder sogar Häusern hatten oder haben!
      Ja, wir ruhen uns schon zwischendurch aus ;-). Obwohl schon einiges zu tun ist, nachdem wir wegen Grippe einige Zeit nichts tun konnten.
      Liebe Grüße, Irmgard

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